Sonntag, 7. April 2013

Ich gebe auf... oder auch nicht?

Lange habe ich drüber nachgedacht, ob ich dieses Posting schreiben soll und wenn, in welcher Form. Ich sehe die Reaktion buchstäblich vor mir. Da werden diejenigen sein, welche ehrlich traurig sein werden, aber auch ein guter Anteil, der meine Motive gezielt falsch versteht. Ich hoffe mit der Erfahrung, welche ich in den Jahren der Interaktion mit Euch da draussen gesammelt habe, die schlimmsten Irrtümer auszuräumen. Auf der anderen Seite, könnte ich ja auch so vorgehen, wie es ein Freund gestern riet "Mach dir keinen Kopp! Du hörst auf! Was scherst du dich darum, was die Leute von dir denken". Aber so bin ich nicht.

Ich schwanke auch zwischen dem Drang Euch alles zu erzählen, oder das ganze kurz und knackig zu halten. Weiss ich doch, daß jedes Bischen negativer Information über meine Person, mein Leben etc. Euch in Scharen davon rennen lässt. Der Medienkonsument will heutzutage eben keine schlechten News. Ihr wollt den lustigen fröhlichen Sonny und nicht seine realen Probleme. Das ist verständlich: Wahrscheinlich hat jeder einzelne von Euch seine eigenen und einfach keinen Bock auch noch von meinen zu erfahren. Deshalb versuche ich einen Mittelweg und hoffe, daß es gelingt.

Was ist los? Inspiriert durch eine äusserst positive Mail (danke Isa) betreff meiner AlionLive Madeira Reihe, wurde mir bewusst, daß ich unter Umständen meine Zeit verschwende. Was ich bisher geflissentlich ignorierte oder mir auch selbst schön redete, ist der Fakt, daß die Rezeption meiner Werke, sei es Musik oder auch die Videoserie, in keinem Vehältnis zu Zeit, Aufwand und bescheidenen Investitionen steht, welche ich in das ganze stecke. Und NEIN: Das wollen wir gleich klar stellen: dies ist keine Form von "Rache" in der Richtung "Ihr abonniert meinen Channel nicht, Ihr kauft zu wenig Alben, also mache ich dicht!". Ich weiss sehr wohl, daß zumindest jene, welche mir negativ gegenüber stehen, meine Entscheidung so begreifen werden. Dabei KANN man das ganze sehr ziemlich unkompliziert auch richtig verstehen.

Jeder Mensch hat nur begrenzte Zeit und diese setzt er idealerweise sinnvoll ein. Sicher: Einiges kann man als sogenanntes Hobby, zum Spass, zur Freude anderer machen. Und das ist toll... solange der Zeitaufwand, welcher in das ganze gesteckt wird nicht Überhand nimmt. Denn ansonsten wird das ganze zum Beruf. Und dann müssen andere Massstäbe im Bezug auf "lohnt sich das" angelegt werden. Und hier spielt nicht unbedingt Geld eine Rolle. Ich erinnere mich recht gut an den ersten Auftritt meiner ersten Band. Im Zuschauerraum lümmelten sich 3 Personen... und die hatten Freikarten. Bei aller Liebe zum Hobby: Wäre das so weiter gegangen, hätte sich die Band wohl recht schnell aufgelöst, denn niemand mag auf Dauer vor leeren Häusern spielen.

Im Falle meiner Aktivitäten steht alles von der Sinnfrage her auf mehr als wackligen Beinen. Ich verkaufe lächerlich wenig Musikalben, mein Youtube Kanal ist wohl einer mit den wenigsten Abonnenten und Zuschauern überhaupt, meine Werbeeinnahmen sind dementsprechend. Das wäre tolerierbar, wenn da nicht der gewaltige Einsatz an Zeit wäre, den ich in meine Arbeiten stecke. Leute wie Isa, die mir die mir ihre Begeisterung für AlionLive Madeira mitteilte, merken welche Arbeit sowohl hinter den Videos als auch der Musik steckt. Und ich verrate Euch was: Das ist bei weitem nicht alles. Viele aber scheinen anzunehmen, daß was ich mache wohl in wenigen Minuten zusammenklickbar wäre.

Was passiert jetzt: Ich habe mir vorgenommen, mindestens einen Monat komplett Pause zu machen und nichts zu veröffentlichen. Davon sind AlionLive, alionsonny, Willma Poppen und Cimelium betroffen. Es tut mir leid für jene, welche auf die angekündigten Videos und Alben warten. Ich betone nochmals: Das ist nicht irgendein "Das habt ihr nun davon". Solch eine Denke ist mir fremd, und das solltet Ihr als treue Fans auch wissen, oder? ;) Während dieses Monats werde ich mein komplettes Schaffen aus den Blickwinkeln kommerzielle und nichtkommerzielle Sinnhaftigkeit, Zukunftsaussichten und Verhältnismässigkeit des Zeitaufwands zur Resonanz überprüfen. Alles wird auf die Probe gestellt. Ich werde nochmal schauen, wo ich etwas falsch gemacht haben könnte und wo ich meine Promotion unter Umständen verbessern kann. Und am Ende dieses Monats werde ich dann spätestens entscheiden ob und wie es weiter geht.

Ich will wie immer ehrlich sein: Wenn ich keine wirklich harten Fehler in meiner Strategie entdecke, sieht es eher finster betreff einer Weiterführung der Projekte aus. Aber ich würde mir nicht den "Probemonat" geben, wenn ich nicht Hoffnung hätte. Auf jeden Fall wird sich etwas gravierend ändern. Ich muss professioneller werden. Als ich das das letzte Mal sagte, kostete es mich den Grossteil meiner Hörer. Das war 2010 als ich mich entschloss Musik nicht mehr zu verschenken. Hoffen wir, daß es diesmal erwachsener abläuft ;)

Für Diskussionen und Anregungen stehe ich wie immer (bevorzugt per Mail) zur Verfügung. Die Blogkommentare bleiben auf "Moderation", weil ich weiss, daß einige hier sonst richtig abgehen werden ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen