Montag, 23. Februar 2009

Javascript - Bildwechsel durch Rollover == Missbrauch

Jupp, heute mal was fachbezogenes zum Thema Webdesign: Ich habe mich ja bisher mit dem Anwenden von Javascript ein wenig sehr zurückgehalten, weil diese Sprache in der Zeit als ich mich erstmals richtig mit Webdesign beschäftigte noch ein "Schmuddelkinddasein" fristete. So mancher wollte nicht so recht dabei erwischt werden Javascript im Webdesign zu verwenden. Das nahm teilweise schon fast religiöse Ausmasse an. Man vermied Javascript also wo es nur ging. Und, sein wir mal ehrlich, das meiste geht auch ohne.

Nunja, die Zeiten haben sich geändert. Wir leben in Zeiten, in denen etwas möglich (und inzwischen auch weit verbreitet) ist, was in den alten Tagen zutiefst verpönt war: Seiten die ohne eingeschaltetes Javascript schlichtweg nicht funktionieren und den Surfer auch noch frech dazu auffordern doch bitte Javascript einzuschalten. Wir leben in den Zeiten von AJAX. Webdesigner werden auch ohne den Link zu besuchen wissen, daß hiermit kein Spülmittel gemeint ist, keine griechischen Heerführer, sondern, wie uns die Wikipedia sagt: "Asynchronous JavaScript and XML, ein Konzept der Webprogrammierung". Ja, Javascript ist nicht nur hoffähig geworden, sondern teils unerlässilich. Ich konnte keine grössere Web2.0-Seite finden, die auf Javascript verzichtete.

Soweit zur Geschichte und dem Jetztzustand... ich schweife immer ab... Nun, ich bastle ja derzeit an alionsonny.com und ein bis zwei neuen Seitenideen und dachte es wäre eine gute Idee mein Webdesign ein wenig den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, also das ganze zu "verajaxen"... toller Begriff... gerade erfunden ;-) Ich hatte ein bischen aus den Augen verloren, welche Javascriptversionen so in den letzten Jahren wann mit welchem Browser implementiert wurden und bemühte die gute Tante Wikipedia um meine Wissenslücke zu schliessen. Und da fiel mir ein Abschnitt auf, und zwar mit dem Titel "Missbrauch". Da wurden ein paar Punkte aufgezählt, bei denen ich durchaus zustimmen konnte, daß sie Missbrauch darstellen, so z.B. Grössenänderungen oder Schliessen des Browserfensters, sowie die von allen Surfern innigst gehassten Fluten von PopUps. ABER: Was musste ich als letzten Punkt lesen? "Rollover-Grafiken, die beim Überfahren mit der Maus wechseln (meistens Hervorhebung)".

Wow, das ist hart. Insofern betreibt ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Webseiten im WWW Missbrauch der Javascripttechnik. Eine der ersten Anwendungsmöglichkeiten, die ich je in Javascript genutzt habe war der Rollover-Effekt bei grafikbasierten Menüpunkten. Ich erinnere mich noch sehr gut, daß ich damals eine Website für einen Verkäufer massgeschneiderter Hifi-Lösungen bastelte und der wollte ein wenig Hightech-Feeling. Also fragte er mich, ob es möglich wäre,ein metallisch-silbernes Menü zu basteln, das so aussieht als wären kleine rote LED-Lampen in jedem Menüpunkt, die eingeschaltet werden, wenn die Maus drüber fährt. Tja, das war ohne Javascript nicht zu realisieren und es wäre auch nicht schlimm wenn der User (wie damals oft üblich) Javascript ausgeschaltet hätte. Das Menü würde trotzdem funktionieren. Nur der coole Animationseffekt wäre nicht da. Und was man nie gesehen hat, vermisst man auch nicht. ;-)

Und solch eine unschuldige Anwendung, die z.B: sogar im Buch "Javascript for Dummies" als ein Basisanwendungsbeispiel mehrfach erwähnt wird, soll nun laut Wikipedia einen Missbrauch der Javascript-Technik darstellen? Ich bin schockiert! ;-) Also, an all Euch Weblöter da draussen: Ganz böse! Nicht machen! Weil Tante Wikipedia sagt es so :D

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